Ich habe Glück, denn ich muss mich nicht beeilen.
Nichts dafür zu tun, um bedeutungsvoll zu sein.
Um bedeutungsvoll zu sein. Hier bin ich mit mir verbunden. Hier leb ich In mich hinein. Hier gelingt es für Sekunden, mich von allem zu befreien. Hier ist meine Angst verschwunden. Hier bin ich mit mir allein. Ich bin im großen Grün versunken, hier, um einfach nur zu sein.
Andreas Bourani
Foto: copyright I. Borucki, 2019
Unter diesen geschützten Bedingungen werden beim Malen nicht nur Erlebnisse, Gefühle und Empfindungen sichtbar. Über alles Gewollte, geplant Gemalte, und über jede Vorstellung und Idee hinausgehend kommt beim Malen immer auch zum Ausdruck, was in der organischen (Zell-)Erinnerung aufgespeichert wurde. Und dieses kann nur auf diesem Weg geäußert und damit integriert, d.h. zu unserem Nutzen, Glück und Wohlbefinden für unsere Persönlichkeit verfügbar werden.
Mit „gewollt“ bzw. geplant Gemaltem ist hier gemeint, dass wir eine Vorstellung oder Idee malen: einen Regenbogen, Berge, einen Fluss, ein Haus, Bäume, Fahrzeuge, Menschen, eine Sonne, Blumen… alles Sichtbare, was typisch ist für Kinderzeichnungen, wie wir sie kennen. Aber auch andere Mal-Vorhaben wie „Ich möchte heute mal malen, was ich in den Ferien erlebt habe, als wir mit dem Kanu den Fluss hinunter paddelten und ich mit dem Boot umgekippt bin!“, oder: „…ich male jetzt mal das Haus mit dem Baum davor und meinen Bruder, wie er auf seinem Rad gefahren kommt.“… oder: „…ich möchte die wunderschönen Farben malen, mit denen ich mich so lebendig fühle!“, aber auch: „ich möchte einmal hässliche Farben malen…“ oder auch „Ich möchte ein ganz neuartiges, besonderes Bild malen, um mich stolz zu fühlen, denn ich weiß ja dass ich nicht unbegabt bin und will dieses Gefühl wieder einmal erleben…“.
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