Zeichnen und Malen begleiten mich wie die meisten Kinder seit frühester Kindheit, noch vor dem Zeitraum, an den ich bewusste Erinnerungen habe.
Zeit spielte damals keine Rolle.
Dafür spielten wir, wie alle Kinder, mit unseren Tieren, Puppen und allem dessen wir habhaft wurden.
Wir ließen Welten erstehen.
Es gab kein Morgen, ja selbst was im Hier und Heute um uns herum vorging, interessierte uns dann wenig. Wir waren gewissermaßen eins und lebten in unserer Spiel–Welt, einer Welt der Kreation und der Erforschung. Ich weiß nicht mal mehr, ob es meine Cousine war, oder ich selbst, der es passierte: vor lauter Spielen ging etwas in die Hose. Das war uns so herzlich unwichtig wie die Tatsache, wann es Abendessen gab, oder Schlafenszeit war. Dass ich mich 1/4 Jahrhundert später auf die Schlafenszeit freuen würde, als alleinerziehende berufstätige Mama, wäre damals undenkbar gewesen.
Jahre später verstand ich, dass es das ist, was für uns auch als Erwachsene erfüllend und heilsam ist: In die Welt des Träumens und Spielens einzutauchen, mit den Händen in Erde und Sand matschen, alles anzufassen, um die Traumata des auf der Erde Ankommens, des sich Zurechtfindens im eigenen, sich ständig verändernden Körper und in der Gesellschaft mit ihren erforderlichen Anpassungsleistungen abzumildern (UND um ihnen vorzubeugen).
Es gab damals keine Frage für uns: „kann ich das überhaupt?“ Wollte ich etwas gut hinbekommen, was mir schon wichtig war, so brachte ich es mir einfach selbst bei, indem ich beobachtete, und – übte. „Just for Fun!“ (denn ich war weder perfektionistisch, noch glaubte ich, dass es mir nicht möglich sein sollte, irgendetwas nicht zu schaffen. Immerhin hatte ich ja geschafft laufen zu lernen, sprechen zu lernen, und die ganzen anderen Basics an lebenspraktischen Kompetenzen, auch wenn mir das nicht bewusst war!). Beziehungsweise: Ich übte ganz im Ernst, da das Spiel ja die selbst gewählte ‚Arbeit‘ des Kindes ist. Es war erregend, in die Welt des Träumens und Spielens einzutauchen.
Dieses Spiel, das Ausprobieren, der Versuch, das Leichte, den Moment der Freiheit, selbst etwas zu tun und Grenzen zu überschreiten, wertzuschätzen und wie wir dieses kostbare Elixier zu uns nehmen können, davon spricht meine Geschichte, und davon zehre ich in der Begleitung von Ihnen. Und auch Sie greifen unter anderem darauf zurück!
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